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für den russischen Impressionisten Walentin Serow (1865 - 1911)

(Der russische Name des Malers Walentin Serow wird häufig auch mit Valentin Serov übersetzt.)
 


Walentin Serow - Bildnis Ida Rubenstein, 1910, Tempora und Kohle auf Leinwand,147x233 cm,
Staatliches Russisches Museum St. Petersburg

Bildbiografie in deutscher Sprache
 
Walentin Serow war zu seinen Lebzeiten der beliebteste Maler der späten Zarenzeit. Heute ist er weltberühmt und gilt als der wichtigste Vertreter des russischen Impressionismus. Er porträtierte die schönsten Frauen Russlands. Dazu gehörte auch die In Petersburg geborene Tänzerin Ida Rubinstein, die in Paris Weltruhm als Femme fatale erlangte. Dem 1865 in St. Petersburg geborenen Walentin Serow war das Interesse für Europa und besonders für Deutschland mit in die Wiege gelegt. Sein Vater Alexander Serow war ein bekannter Opernkomponist und Musikwissenschaftler, Mitglied der Wiener Beethoven–Gesellschaft. In Russland war er der Förderer des jungen Richard Wagner. Nach dem frühen Tod des Vaters lebte der sechsjährige Walentin mit seiner Mutter zunächst in München, wo er seinen ersten Malunterricht von Richard Köpping erhielt. Anschließend übernahm der berühmte Maler Ilja Repin in Paris die weitere Ausbildung des hochbegabten Knaben. Er blieb auch in Russland sein Lehrer, Förderer und väterlicher Freund. Von 1881 - 1886 studierte Valentin Serow an der Kunstakademie in St. Petersburg.
 

Walentin Serow
1880-iger Jahre, Selbstporträt,
Öl auf Leinwand, 30x23 cm,
Privatsammlung
Walentin Serow
Porträt Ilja Repin, 1901, Aquarell auf Papier,
weiß gehöht, 35x35 cm,
Staatliches Russisches Museum St. Petersburg

 
Das 1887 entstandenes Gemälde von Walentin Serow „Das Mädchen mit den Pfirsichen“ markiert die Geburtsstunde des Impressionismus in Russland. Er liebte sein anmutiges Modell wie eine kleine Schwester. Wera Mamontowa war die zwölfjährige Tochter des russischen Eisenbahnkönigs Sawwa Mamontow, auf dessen Landsitz in Abramzewo der junge Maler wie ein Familienmitglied lebte. Das Bild machte ihn schlagartig in ganz Russland berühmt, ebenso wie das Porträt seiner Kusine Maria Simonowitsch, das ein Jahr später entstand und sofort von Pawel Tretjakow für seine Galerie erworben wurde.

Walentin Serow
Das Mädchen mit den Pfirsichen, 1887,
Öl auf Leinwand, 91x85 cm,
Staatliche Tretjakow-Galerie Moskau
Walentin Serow
Das Mädchen im Sonnenlicht, 1888,
Öl auf Leinwand, 80x72 cm,
Staatliche Tretjakow-Galerie Moskau
 
In der Familie seiner Kusine Mascha lernte Walentin Serow auch deren Stiefschwester Olga Trubnikowa kennen. Beide heirateten 1889. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor. Seine familiären Porträts zeichnen sich durch besondere Sensibilität und Natürlichkeit aus.
 
 

Walentin Serow
Bildnis der Olga Fjodorowna Trubnikowa,
1886,Öl auf Leinwand, 75x56 cm,
Staatliche Tretjakow-Galerie Moskau
Walentin Serow
Kinder (Sascha und Jura Serow), 1899,
Öl auf Leinwand, 71x54 cm,
Staatliches Russisches Museum St. Petersburg
 
 
Walentin Serow war auch als Maler bäuerlicher Szenen sehr erfolgreich. Da er aber den Landschaftsmaler Isaak Lewitan sehr verehrte und mit ihm befreundet war, konzentrierte er sich in seinem Schaffen auf Porträts. Sein Porträt von Isaak Lewitan gehört zu seinen berühmtesten Künstlerporträts.
 

Walentin Serow
Bildnis des Malers Isaak Lewitan,
1893, Öl auf Leinwand, 82x86 cm,
Staatliche Tretjakow-Galerie Moskau
Walentin Serow
Oktober. Domotkanowo, 1895,
Öl auf Leinwand_49x70 cm,
Staatliche Tretjakow-Galerie Moskau

 
Seine unumstrittene Meisterschaft als Porträtmaler brachte Walentin Serow auch zahlreiche Aufträge aus dem Haus Romamow ein. Das Porträt der elfjährigen Großfürstin Olga Alexandrowna, jüngste Schwester des späteren Zaren Nikolaus II, zeichnet sich durch ein wunderbares Kolorit aus. Besonders bekannt ist ein Porträt, das der Zar als Geschenk für seine Ehefrau von sich malen ließ. Nach dem Blutsonntag von 1905, bei dem auf Befehl des Zaren hunderte demonstrierende Arbeiter in St. Petersburg niedergemetzelt wurden, brach Serow alle Beziehungen zu Nikolaus II ab und brandmarktete die Bluttat öffentlich.
 





Walentin Serow
Portrait der Großfürstin Olga Alexandrowna,
1893, Öl auf Leinwand, 60 x49 cm,
Staatliche Tretjakow-Galerie Moskau
Walentin Serow
Porträt von Zar Nikolaus II, 1900,
Öl auf Leinwand, 71x52 cm,
Staatliche Tretjakow-Galerie Moskau

Walentin Serow war Ehren-Mitglied der Münchner Secession. Er stellte auf den großen internationalen Kunstausstellungen in Wien, Berlin, Paris und Rom aus. Den Damen des Russischen Hochadels und der Moskauer Oberschicht verlieh Walentin Serow mit seinen repräsentativen Porträts Unsterblichkeit.
 





Walentin Serow
Porträt der Sinaida Nikolajewna Jussupowa,
1902, Öl auf Leinwand, 182 x133 cm,
Staatliches Russisches Museum St. Petersburg
Walentin Serow
Porträt der Fürstin Olga Orlowa, 1911,
Öl auf Leinwand, 237x160 cm,
Staatliches Russisches Museum St. Petersburg

Walentin Serow starb im Alter von 46 Jahren in Moskau an einem Herzinfarkt. So weltoffen und modern er in seiner Europa zugewandten Kunst auch war – er fühlte sich immer auch der Kunsttradition seiner russischen Heimat verbunden. In einen Brief an seine Verlobte Olga Trubnikowa schrieb er am Beginn seiner Malerlaufbahn: „Im gegenwärtigen Jahrhundert malt man nur Grausames, nichts Erfreuliches. Ich will etwas Fröhliches und gelobe, nur Erfreuliches zu malen. Auf Wiedersehen, ich küsse dich endlos. Auf ewig dein, W. Serow.“
 



Walentin Serow
Im Dorf. Frau mit Pferd, 1898, Pastell auf Papier auf Karton montiert, 53x70 cm,
Staatliche Tretjakow-Galerie Moskau

Die Bildbiographie enthält 145 hochwertige Abbildungen und Fotos zum Werk und Leben von Walentin Serow. Seine Rolle als bedeutendster Impressionist und Wegbereiter der Moderne in Russland wird besonders in ihrer Wechselwirkung zur Kunstentwicklung in Deutschland und Europa vorgestellt. Wer sich mit seiner künstlerischen Meisterschaft und seinen wunderbaren Gemälden beschäftigt, wird erkennen, dass Walentin Serow einer der ganz Großen der Weltkunst ist.